Wie viele große französische Komponisten war auch Offenbach Ausländer. Lully, Cherubini, Rossini, Meyerbeer - sie alle kamen nach Paris, und nun begann die (zweite) Karriere. So war es mit Offenbach auch. Der Kölner verdiente sich sein Geld in den Pariser Salons und spielte Cello im Orchester der Opéra Comique. Als Beobachter erlebte der die Auswüchse der Grand Opéra eines Meyerbeer, eines Halévy, und da beschloss er, diese - wie er fand - aus dem Ruder laufende Kunstform zu reformieren: mit einer Parodie. So entstanden die Operetten „Orpheus in der Unterwelt“, „Die schöne Helena“, „Pariser Leben“. Und doch blieb es Offenbachs Lebenstraum, die große romantische Oper zu schreiben. Das tat er dann mit „Hoffmanns Erzählungen“ auch, aber das Werk blieb Fragment, und seinen Triumphzug hat Offenbach dann gar nicht mehr erlebt.
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