Der Opernbesuch gehört zu den beliebten und optisch wie akustisch attraktiven Handlungsbausteinen in einem Spielfilm. Es treten dabei zwei Medien und zwei Geschichten miteinander in Beziehung, so dass der Opernbesuch zu einem Schlüssel und unverzichtbaren Bestandteil der Filmhandlung werden kann. Wer geht wann warum in die Oper, was sieht er, und wie wird die jeweilige Oper präsentiert? Ist die Reaktion der Filmfiguren auf das Opernerlebnis, wie etwa das „Einfach toll!“ der „Pretty Woman“ bei ihrem Traviata-Besuch, auf Millionen von Kinobesuchern übertragbar, dient der Opernbesuch im Spielfilm also auch als Werbung fürs Musiktheater?
Für dieses Buch wurden etwa 250 Filme mit Opernszenen untersucht. Das für Opernkenner wie Filmfreunde gleichermaßen interessante Kompendium gliedert sich in zwölf Kapitel und stellt erstmals dar, wie sich der Opernbesuch im Krimi, Horrorfilm, Historien- und Sängerfilm, in Drama, Comedy und Literaturverfilmungen präsentiert, auf welche Weise beliebte Werke wie La Traviata oder Die Zauberflöte im Film erscheinen, und welche mitunter recht komischen Dinge während Wagner-Aufführungen im Film passieren.
Sabine Sonntag | Copyright 2020